Dauerregen, Schlammschlacht, Hafenstraßen-Fußball, inklusive eines Sieges von Rot-Weiss Essen: Das haben die 14.177 Zuschauer am Samstag im Stadion an der Hafenstraße gesehen.
RWE siegte mit 2:0 (1:0) gegen den SC Freiburg II. Damit dürften auch, wie RWE-Boss Marcus Uhlig schon vor dem Anpfiff hoffte, die Kritiker von Cheftrainer Christoph Dabrowski erst einmal verstummen.
Wer schon dachte, dass das Spiel zwischen RWE und SC Freiburg II nicht stattfinden wird, der bekam kurz vor dem Anstoß die Antwort von Marcus Uhlig bei "Magenta Sport". Der RWE-Boss sagte zu den Platzverhältnissen: "Wir haben am Samstagmorgen kurz nach 9 und 12 Uhr zweimal auf den Rasen geschaut. Der Schiedsrichter war dabei und auch unser Green-Keeping-Team. Der Platz ist schon grenzwertig, aber es kann gespielt werden."
Beide Mannschaften versuchten erst einmal mit dem Dauerregen und den Witterungsbedingungen klarzukommen. Freiburg nahm das Heft in die Hand und hatte nach elf Minuten auch ein dickes Ding auf dem Fuß: Außenstürmer Mika Baur schlenzte den Ball aus spitzem Winkel an den Innenpfosten. Glück für RWE!
Die Mannschaft von Christoph Dabrowski kämpfte sich Minute von Minute besser in die Partie. Aber die nächste Chance gehörte auch den Gästen aus dem Breisgau: Vincent Vermeij wurde steil geschickt, doch der Ex-MSV-Duisburg-Stürmer schoss aus spitzem Winkel weit vorbei. Da hätte er durchaus mehr draus machen können.
Das galt auch für Essens Thomas Eisfeld nach 27 Minuten: Oguzhan Kefkir flankte präzise in die Mitte. Eisfeld musste den Ball eigentlich nur noch ins Tor schieben, aber er nahm den Ball an und vertändelte ihn. Da war mehr drin!
RWE attackierte früher und störte die Freiburger besser als in der ersten halben Stunde. RWE bekam vor der Halbzeit leichtes Übergewicht - und wurde belohnt. Ron Berlinski (41.) wurde von Jordy Makengo von den Beinen geholt. Die Frage war nur: innerhalb oder außerhalb des Strafraums? Der Schiedsrichter entschied aber auf Elfmeter statt Freistoß. Simon Engelmann trat an, schoss sehr schlecht, doch Noah Atubolu konnte den Ball nicht festhalten und der 33-Jährige erzielte im Nachschuss das 1:0 (42.)!
SC Freiburg II: Atubolu - Fahrner (86. Allgaier), Rosenfelder, Braun-Schumacher (73. Lee), Makengo - R. Wagner, Engelhardt, Stark (86. Lienhard) - Kehl (58. Knappe), Baur (73. Wörner) - Vermeij.
Schiedsrichter: Christian Ballweg.
Tore: 1:0 Engelmann (42.), 2:0 Berlinski (48.).
Zuschauer: 14.177
Gelbe Karten: Rother - Engelhardt, Kehl, Vermeij, Stark.
Die zweite Halbzeit begann verrückt: Erst hatte RWE mächtig Glück, dass die Rettungstat von Enrique Rios Alonso (46.) Vermeij nicht verwerten und Jakob Golz entschärfen konnte und nur zwei Minuten später jubelte dann Ron Berlinski!
Nach 1095 Minuten ohne Torerfolg schlenzte Essens Nummer neun das Leder zum 2:0 in die Maschen - ein schöner Treffer aus rund 18 Metern. Zuvor hatten Rios Alonso und Engelmann gute Abschlussmöglichkeiten im Freiburger Sechzehner vergeben, doch zum Glück - aus RWE-Sicht - holte Berlinski seinen feinen Fuß hervor.
Bei RWE wurden Kräfte frei gesetzt. Die Fans bekamen ihren Hafenstraßen-Fußball zu sehen. Rot-Weiss kämpfte, rannte, grätschte und kaufte der spielstarken U23 des SC Freiburg den Schneid ab.
Julian Stark (57.) scheiterte gegen Golz, der den Schuss stark parierte. Ansonsten war lange nichts von den Gästen zu sehen. Oguzhan Kefkir (64.) versuchte es aus der Distanz, aber verfehlte das Ziel knapp, die Latte war im Weg. Er muss weiter auf sein erstes Drittliga-Tor für RWE warten.
Im Gegenzug stand SCF-Torjäger Vermeij zu frei und schoss knapp am rechten Pfosten vorbei. Da hatte RWE noch einmal Glück.
Aber die Essener zogen das Ding nach Hause und durften am Ende über drei sehr wertvolle Punkte jubeln!